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Beitrag vom 04.06.2006
Die besten Filme des Jewish Film Festivals Berlin
Sarah Ross
Im Rahmen des Festivals wurde wieder ein Film mit dem Gerhard-Klein-Publikumspreises ausgezeichnet, ein anderer erhielt den Preis für den besten israelischen Film.
Am 31. Mai 2006 ging in Berlin und Potsdam das 12. Jewish Film Festival Berlin zu Ende, das von der Jüdischen Volkshochschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und den Freunden der Deutschen Kinemathek e. V. veranstaltet wurde. In diesem Jahr stand das Festival unter dem Motto "Töchter, Talmud, Tore!", und auch dieses Mal wurden wieder die besten Filme des Jewish Film Festivals Berlin mit dem Gerhard-Klein-Publikumspreis und dem Preis für den besten israelischen Film ausgezeichnet.
Der Gerhard-Klein-Publikumspreis ging an die französische Regisseurin Lorraine Lévy für ihren Film "The First Time I Was Twenty" (La première fois que j’ai eu 20 ans). Der Film zeigt ein wunderbares Portrait eines jungen jüdischen Mädchens, das sich im Frankreich der 60er Jahre nichts sehnlicher wünscht, als in der ausschließlich mit Jungen besetzten Jazzband ihrer Schule Kontrabass spielen zu dürfen. Lévys Film kam beim Publikum hervorragend an, besonders die darstellerische Leistung von Marilou Berry begeisterte viele ZuschauerInnen. Dotiert ist der Gerhard-Klein-Publikumspreis mit 2000 Euro. 2006 wurde dieser Preis bereits zum Fünften Mal vergeben, die Jury bildete hier allein das Publikum des Festivals in Berlin.
Der Preis für den besten israelischen Film, der mit 3000 Euro für den Regisseur verbunden ist, wird hingegen von den Veranstaltern des Festivals und der Familie Klein bestimmt. Dieser Preis ging in diesem Jahr an den Film "Ushpizin" von Gidi Dar. Der Film hatte schon auf anderen Festivals für viel Aufsehen gesorgt, da es sich um den ersten Film mit orthodoxen Juden über orthodoxe Juden handelt. Zudem wurde er in einem orthodoxen Viertel in Jerusalem gedreht, wo Kameras im Allgemeinen absolut tabu sind.
Beide Preise werden von der Familie Klein gestiftet. Der Gerhard-Klein-Publikumspreis ist dem verstorbenen Gerhard Klein gewidmet, der selbst eine "Kinolegende" war. Er gründete unter anderem 1956 das Filmkunstkino "Capitol" in Berlin und war in seiner Kindheit als Schauspieler tätig, bevor ihn 1933 das von den Nazis erlassene Berufsverbot traf. 1939 gelang ihm die Flucht nach Palästina. 1952 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er für seine anspruchsvolle Programmgestaltung im Kino "Capitol" viele Auszeichnungen erhielt - u. a. das Bundesverdienstkreuz.
Unterstützt wurde das Festival vom Hauptstadtkulturfonds, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und dem Bündnis für Demokratie und Toleranz. Das Jewish Film Festival stand unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Herrn Klaus Wowereit.
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Jewish Film Festival unter: www.jffb.de.